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Fortsetzung Seite 2

Ryan

Das Mädchen vor ihm atmete flach. Er konnte sie in der Dunkelheit nicht erkennen und, da sie lautlos flüsterte, gab ihm ihre Stimme keinen Anhaltspunkt, wer sie war. Gedämpftes Licht fiel durch die Ritzen der Tür und ließ ihre großen Augen funkeln. Er hielt ihre Wangen in seinen Händen, um sie zu beruhigen. Seine Mundwinkel zuckten bei dem Gedanken, dass sie bisher nicht aufgeflogen war. Er selbst hatte nicht damit gerechnet, dass sich jemand aus seinem Team in dem Lagerraum verstecken würde, da alle fürchteten, dort würde zuerst nachgesehen.

»Ein ziemlich sicheres Versteck hast du dir ausgesucht. Jetzt, da sie mich hier eingesperrt haben, wird erst recht niemand auf die Idee kommen, dass sich jemand hier aufhalten könnte.«

»Ja, blöd!«, schnaubte sie leise.

»Sie jagen die anderen und uns bleibt nichts zu tun, außer zu warten und zu hoffen, dass noch vier durchhalten.«

Er ließ seine Daumen über die glatte, weiche Haut ihrer Wangen streichen. Seine Handfläche hatte ihre nackten Schultern berührt und er ging in seinem Kopf alle Mädchen durch, die an diesem Abend ein Trägerkleid trugen. Zu viele, stellte er fest, um sie zu identifizieren. Er beugte sich vor, sog ihren Duft ein. Blumig, fruchtig mit einer leichten Note von Vanille, aber nicht so aufdringlich, dass er schwer wirkte. Langsam tauchte er seine Nase in ihr Haar, atmete tief ein und eine Gänsehaut fuhr über seine Glieder. Ihr Duft konnte süchtig machen. Hatte er eben noch geflucht, dass er, um seinen Teammitgliedern die Flucht zu ermöglichen, direkt am Anfang gefangen worden war, schlug sein Herz jetzt kräftig bei dem Gedanken daran, dass er mehr als eine halbe Stunde hier mit ihr verbringen würde. Wenn ihn niemand vorher freiließ, würde ihr Duft ihn bis dahin in den Wahnsinn treiben.

»Wir haben dreißig Minuten zu überbrücken«, murmelte er lautlos in ihr Haar, woraufhin sie scharf Luft einsog.

Er schloss die Augen, atmete erneut ihren Duft ein, hob fast mechanisch ihren Kopf in seinen Händen und suchte ihre Lippen mit seinen. Sie erstarrte im ersten Moment, doch ihr Mund öffnete sich zaghaft und er fuhr mit seiner Zunge über ihre fruchtig süße Unterlippe, bevor er wagte, ihrer zu begegnen. Sie musste einen von Ms. Howards Saftcocktails getrunken haben, denn auch ihre Zunge prickelte leicht säuerlich fruchtig unter seiner und er liebte es. 

»Wow!«, hauchte er lautlos, als er den Kuss brach und sich zurücklehnte, um Luft zu holen. Doch er hielt ihre Wangen unverändert in seinen Händen, strich mit den Daumen darüber, bevor er sie langsam ihren Hals hinunter auf die Schultern gleiten ließ. Sie atmete schaudernd ein, als er ihre Arme hinabfuhr und seine Finger sich mit ihren verschränkten. Erneut lehnte er sich vor, ihre Hände fest in seinen und sog ihren Duft in sich ein. Wer immer sie war, er wollte sie.

»Ryan«, flüsterte sie heiser.

Er suchte in der Dunkelheit ihre Lippen, traf ihre Wange und tastete sich vorsichtig zu ihrem Mund, woraufhin ihr ein leises Wimmern entfuhr. »Sch, Süße! Sonst verrätst du, dass ich hier nicht allein ausharre, und dein Versteck fliegt auf.« 

Sie atmete tief durch die Nase ein, legte den Kopf zurück an die Wand und er folgte ihrer Bewegung. Seine Lippen bewegten sich sanft über ihren, doch als er ihren blumig fruchtigen Duft mit dem Hauch von Vanille einatmete, presste er sie fester auf ihre, drang mit der Zunge in ihren Mund. Er führte ihre Arme über ihren Kopf und hielt sie dort. Sein Körper drückte sich ohne seine Erlaubnis an sie und rieb sich langsam an ihr. Ihre Lippen bewegten sich mit seinen, ihre Zunge folgte seiner und er konnte nicht genug von ihr kriegen. Die Art, wie sie ihn küsste, verriet ihm, dass er sie nie zuvor geküsst hatte, zurückhaltend und schüchtern und doch auf eine sinnliche Weise fordernd. Er nahm ihre Handgelenke in eine seiner Hände, drückte sie an die Wand, fuhr mit der anderen in ihr Haar, schloss sie um ein paar Strähnen und zog ihren Kopf zurück, dass sie ihm besseren Zugang gewährte. Als ihr ein leises Seufzen entwich, küsste er über ihr Kinn hinunter auf ihren Hals. Er zog fester an ihren Haaren, dass sich ihr Körper in einem Bogen in seinen drückte.

Schritte, die durch den Gang polterten, ließen ihn erstarren. Doch als sie verstummten, löste er seine Hand aus ihren Haaren und fuhr damit um ihren Hals herum und über ihr Kleid. Er fühlte die Rundung ihrer Brüste darunter, die perfekt in seine Handfläche passen würden, doch der Stoff saß stramm, dass er sie fest einschnürte. Wieder winselte sie leise, als er ihre Kurven erforschte, bevor er ihre Handgelenke freigab und nach den dünnen Trägern griff. Er hakte seine Finger ein und schob sie langsam über ihre Schultern, um ihr die Möglichkeit zu geben, ihn zu stoppen, doch mit einem tiefen Atemzug ließ sie zu, dass er sie auf ihre Oberarme streifte. Wieder polterten Schritte an der Tür vorbei und Stimmen riefen durcheinander. Sie erstarrte und er stoppte in seiner Bewegung.

»Sie werden nicht kommen«, flüsterte er beruhigend, als ihr Atem schneller und flacher wurde. »Sie sind zu beschäftigt damit, die anderen zu jagen.«

In dem Moment klopfte jemand an die Tür. »Alles gut bei dir, Mathews?«, fragte Hunter.

»Ja, großartig, Arschloch!«, rief er zurück.

»Wir haben wieder vier aufgetrieben. Sieht aus, als würdet ihr verlieren.«

»Das wird sich zeigen.«

Hunter lachte. »Halt durch!«, rief er, klopfte erneut gegen die Tür und seine Schritte entfernten sich schnell.

»Ich sagte doch, sie vergessen mich nicht«, flüsterte er in das Haar des Mädchens und glitt mit den Fingerspitzen ihre Arme hinauf auf ihre Schultern. 

Gott, dieser Duft! Ihr leiser Atem stockte, als er den Ausschnitt des Kleides berührte und ihn nach unten schob. Sofort strich er mit den Händen auf ihre entblößten Brüste und knurrte über die Erkenntnis, dass sie keinen BH trug.

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